Die Organisation Justice for Journalists Foundation (JFJ) hat in ihrem jüngsten Bericht auf zunehmenden Druck und Gewalt gegen Medienschaffende in sieben postsowjetischen Staaten hingewiesen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Situation in Aserbaidschan.
Im Abschnitt zu Aserbaidschan wird über die Verurteilung des Direktors von Abzas Media, Ülvi Həsənli, berichtet. Am 20. Juni wurde Həsənli vom Gericht für schwere Verbrechen in Baku zu neun Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Seitdem befindet er sich im Hochsicherheitsgefängnis im Ort Umbaki, wo er aus Protest gegen die „unmenschlichen und unzumutbaren Haftbedingungen“ einen Hungerstreik begonnen hat.
Laut JFJ hat Həsənli offiziell beantragt, in das Untersuchungsgefängnis Baku überstellt zu werden. Doch mehr als einen Monat später ist über diesen Antrag noch immer nicht entschieden worden. Die Stiftung kritisiert das Schweigen der Behörden scharf und bezeichnet die Haftbedingungen als besorgniserregend.
Der Fall Ülvi Həsənli wird international zunehmend als Symbol für die systematische Unterdrückung unabhängiger Medien in Aserbaidschan gesehen. Abzas Media war in den vergangenen Jahren durch investigative Recherchen über Korruption und Machtmissbrauch aufgefallen.
Justice for Journalists Foundation, JFJ