
03.09.2025 Baku Aserbaidschan
Peking hat den 80. Jahrestag des Sieges im Zweiten Weltkrieg mit einer groß angelegten Militärparade begangen. Es war die erste Siegesfeier dieser Art in China seit zehn Jahren – inhaltlich wirkte sie jedoch weniger wie eine Friedensgeste, sondern vielmehr wie eine Machtdemonstration.
An der Parade nahmen die Staats- und Regierungschefs von mehr als 25 Ländern teil. Besonders ins Auge fielen Russlands Präsident Wladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un, der nach 66 Jahren erstmals wieder an einer Militärparade in Peking teilnahm. Auch Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew, Belarus-Staatschef Alexander Lukaschenko, Irans Präsident Masud Pezeşkian, Pakistans Premierminister Shehbaz Sharif sowie Usbekistans Präsident Schawkat Mirziyoyev reihten sich ein – eine Szenerie, die weniger an eine Friedensfeier, sondern eher an ein „Familienfoto“ autoritärer Herrscher erinnerte.
Dass die Mitglieds- und Partnerstaaten der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit in dieser Form zusammenkommen, gilt als
„Klub der Autoritären“. Tatsächlich hat sich die Organisation von einem sicherheitspolitischen Forum zu einem Instrument entwickelt, mit dem Regime ihre Macht festigen – oft auf Kosten von Demokratie, Pressefreiheit, Menschenrechten und einer lebendigen Zivilgesellschaft. Die Parade in Peking hat dieses Bild erneut bestätigt: Hinter der Friedensrhetorik dominieren militärische Stärke und das demonstrative Schulterschließen autoritärer Systeme.