Baku, 12. November 2022 – Eine Gruppe prominenter Journalisten, Menschenrechtsverteidiger, Oppositionspolitiker und zivilgesellschaftlicher Aktivisten in Aserbaidschan hat eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, in der sie die zunehmende Gewalt und Behinderung der Pressearbeit durch die Polizei verurteilen.
In dem Aufruf heißt es, dass es bei jüngsten Kundgebungen, die von politischen Parteien und Bürgerinitiativen organisiert wurden, immer wieder zu Übergriffen auf Journalisten gekommen sei. Beamte des Innenministeriums sollen gezielt die Arbeit von Reportern behindert, technische Ausrüstung beschädigt und in mehreren Fällen sogar körperliche Gewalt angewendet haben.
„Solche systematischen Angriffe auf unabhängige Medienvertreter stoßen auf großes Unverständnis – sowohl in der Gesellschaft als auch innerhalb der aserbaidschanischen Pressegemeinschaft“, heißt es in der Erklärung.
Die Unterzeichner fordern das Innenministerium eindringlich auf, die Verfassung und geltendes Recht zu achten, die Versammlungs- und Meinungsfreiheit zu respektieren sowie Provokationen und Gewalt gegen Journalisten unverzüglich zu beenden. Die staatlichen Institutionen dürften nicht im Interesse der politischen Macht, sondern einzig im Rahmen des Gesetzes handeln.
Unterzeichner der Erklärung:
• Cəmil Həsənli – Vorsitzender des Nationalrats
• Əli Kərimli – Vorsitzender der Volksfrontpartei Aserbaidschans (AXCP)
• Seymur Həzi – Stellvertretender Vorsitzender der AXCP
• Qubad İbadoğlu – Vorsitzender der ADRP
• Rüfət Muradlı – Stellvertretender Vorsitzender der ADRP
• Ruslan İzzətli – Politiker
• Arif Hacılı – Vorsitzender der Partei Musavat
• Tofiq Yaqublu, Əziz Məmiyev – Mitglieder der Partei Musavat
• Gültəkin Hacıbəyli – Mitglied des Nationalrats
• Mirvari Qəhrəmanlı, Rüfət Səfərov, Zəfər Əhmədov, Zaur Əkbər – Menschenrechtsverteidiger
• Bəxtiyar Hacıyev, Vəli Quliyev, Rüstəm İsmayılbəyli, Samir Axundzadə, Maqsud Əliyev – Zivilgesellschaftlich und politisch engagierte Personen
• Araz Əliyev, Elmir Abbasov – Mitglieder der Jugendbewegung NIDA
• Əhməd Məmmədli – Vorsitzender der Bewegung Demokratie 1918
• Fərid İmanov – Vorsitzender des Student Power Centers
• Tərlan Novruzov, Şəhla Kərim, Aygün Rəşid, Ülviyyə Şahin, Azad Nurulu, Fərid İsmayılov – Journalisten